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Wie versprochen aber lange vor mir her geschoben - ein kleiner sachlicher Bericht über die Reparatur des Kniegelenkes meiner Jessy.
Sie war nur ein paar Monate alt und es knackte einmal im Knie. Es zeigte sich das es sich jetzt mehr als gewohnt und anatomisch normal überdrehen, durchdrücken ließ. Nach Ertasten war erkennbar, das die Sperrbrücke, die das durchdrücken des Knies verhindern soll an einer Seite lose war. Die rotatorische Bewegung des Knies ging ohnehin von Anfang an extrem schwer. Aber ich - Anfänger - hatte keine Ahnung.
Garantie geltend zu machen wurde sehr freundlich mit der Empfehlung eines Reparaturservices angeboten, der aber zur Pandemiezeit geschlossen hatte.
Über die Zeit lebte ich damit und behandelte ihr Knie stets besonders vorsichtig. Aer dennoch eines Tages bein Shootig zerbrach es vollends und der Unterschenkel war komplett von der Doll gelöst. Nur das TPE hielt alles zusammen.
Hilfe fand ich nun bei @Antik-Püppi Herbert, der sich mutig dieser Reparatur annahm.
Also Jessy ins Auto und mit Ihr 500km durch die Republik gebraust.
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Zu sehen ist der Anfang des Unterschenkels. Es sieht aus wie ein Pleuel-Auge zwischen zwei Scheibenfedern den verwundenen und gebrochenen Gelenkflanken, der Sperr-Brücke (an einer Seite lose) verspannt mit Gewindebolzen und Mutter. Alles aus Edelstahl.
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Das ist der Anfang des Oberschenkels. Unter dem 6-Kant Kopf ist das Reststück der Gelenkgabel erkennbar. Messerscharfe Bruchkanten. Darunter zwei Edelstahlmuttern, einer Scheibenfeder und dem Deckel der auf das Rohr geschweißt ist.
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Die gesamte Doll muss abgedeckt werden - dies mit einer angefeuchteten Zeltplane um vor dem Funkenflug zu schützen. Denn der Deckel des Oberschenkel-Rohres muss entfernt werden, weil auf der inneren Seite des Deckels die Mutter des Bolzens sitzt.
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Ach, ich wollte so gerne sachlich bleiben, aber so einfach ist das nicht wenn ich bedenke wie viele wirklich schöne Stunden, Tage, Nächte Jessy mir Ihre Anwesenheit, Ruhe schenkte und ja - auch mein Ankerpunkt war. Ich habe sie nun einmal sehr lieb und das kann und will ich nicht verbergen.
Sei nun tapfer meine Süße.
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Und los geht es. Herbert trennt den Deckel des Oberschenkelrohres ab.
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Ich denke die Bilder zeigen den Aufbau ganz verständlich. Für mich als Vollblut-Elektroniker ist so eine Arbeit einfach nicht machbar.
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Die Dose schützt Jessy nun vor Spänen die durch das Freifräsen der Unterschenkel-Mutter entstehen. Wir haben festgestellt das diese Arbeit alleine gar nicht so einfach ist. Wir sind zumindest der Meinung eine zweite Person als Helfer ist sehr sinnvoll.
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Ich habe es hier abgebildet wie die Anordnung ist. Die rötlichen Scheiben sind Scheibenfedern. Keine Unterlegscheiben! Mit diesen Federn wird das Drehmoment bestimmt. Eingestellt durch die Spannstärke zwischen Mutter auf der Inneren Seite des Deckels, (richtig, hier ist der Bolzen falsch herum) Und des Bolzens. Die beiden dicken Muttern sind Standoffs für das Gelenk selbst und haben keinen Griff auf dem Gewinde. Es sind keine Kontermuttern.
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So ist es richtig. Der Kopf des Bolzens ist in der Gabel und wird dort auch gehalten. Es folgt die Gabel -> Scheibenfeder -> 2x Standoff-Muttern -> Scheibenfeder -> Dechel -> Scheibenfeder -> Mutter. In diesem Zustand muss nun das Drehmoment für die rotatorische Kniebewegung eingestellt werden. Die Gabel wurde aus Edelstahl Flachmaterial selbst hergestellt.
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Herbert setzt die Schweißpunkte, damit sich die Muttern nicht mehr lösen können sowie die Sperre für das Knie selbst.
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Hier ist das reparierte Gelenk zu sehen. Dazu gibt es aber mehr zu erklären.
Ein so dünnwandiges Edelstahl Rohr zu schweißen ist ein kniffliges Unterfangen. Aufgrund des fortgeschrittenen Tages, beiderseitiger beruflicher Verpflichtungen und Erschöpfung ließ ich Jessy bei Herbert und trat meine 500km Heimreise an. Das war sehr seltsam - ohne Jessy...
Herbert hat unterdessen in meiner Abwesenheit des Deckel des Rohres wieder entfernt und ein Zylindrisch-leicht konisches Teil auf der Drehbank aus Stahl hergestellt welches in das Rohr gesteckt und mit Flüssigmetall gesichert wurde. Ansonsten ist der Aufbau gleich, nur das die Schweißarbeit entfällt.
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Nach einigen Tage fuhr ich erneut zu Herbert und der Gute hat schon alles fertig gehabt. Das Gelenk war bereits komplett zusammengesetzt und Montiert. Wir trugen meine Kleine ins Warme und versorgten nun ihre Wunde.
Fazit:
Nichts ist perfekt, auch keine "Marken-Doll". Wenn man das mal genau sieht und das repariert erkennt man deutlich, das es auch viel besser ginge wenn man nur wollte. Das Material selbst ist hochwertig und auch die Schweißarbeit, aber Jessy wiegt über 50kg, da darf ein kräftigeres Skelett eingebaut werden.
Das war eine harte Woche. Arbeit, 2000km gefarhen, Jessy reparieren, Arbeit.
Aber meine Süße ist wieder fit und zu allem bereit.
- Steff -
Sie war nur ein paar Monate alt und es knackte einmal im Knie. Es zeigte sich das es sich jetzt mehr als gewohnt und anatomisch normal überdrehen, durchdrücken ließ. Nach Ertasten war erkennbar, das die Sperrbrücke, die das durchdrücken des Knies verhindern soll an einer Seite lose war. Die rotatorische Bewegung des Knies ging ohnehin von Anfang an extrem schwer. Aber ich - Anfänger - hatte keine Ahnung.
Garantie geltend zu machen wurde sehr freundlich mit der Empfehlung eines Reparaturservices angeboten, der aber zur Pandemiezeit geschlossen hatte.
Über die Zeit lebte ich damit und behandelte ihr Knie stets besonders vorsichtig. Aer dennoch eines Tages bein Shootig zerbrach es vollends und der Unterschenkel war komplett von der Doll gelöst. Nur das TPE hielt alles zusammen.
Hilfe fand ich nun bei @Antik-Püppi Herbert, der sich mutig dieser Reparatur annahm.
Also Jessy ins Auto und mit Ihr 500km durch die Republik gebraust.
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Zu sehen ist der Anfang des Unterschenkels. Es sieht aus wie ein Pleuel-Auge zwischen zwei Scheibenfedern den verwundenen und gebrochenen Gelenkflanken, der Sperr-Brücke (an einer Seite lose) verspannt mit Gewindebolzen und Mutter. Alles aus Edelstahl.
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Das ist der Anfang des Oberschenkels. Unter dem 6-Kant Kopf ist das Reststück der Gelenkgabel erkennbar. Messerscharfe Bruchkanten. Darunter zwei Edelstahlmuttern, einer Scheibenfeder und dem Deckel der auf das Rohr geschweißt ist.
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Die gesamte Doll muss abgedeckt werden - dies mit einer angefeuchteten Zeltplane um vor dem Funkenflug zu schützen. Denn der Deckel des Oberschenkel-Rohres muss entfernt werden, weil auf der inneren Seite des Deckels die Mutter des Bolzens sitzt.
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Ach, ich wollte so gerne sachlich bleiben, aber so einfach ist das nicht wenn ich bedenke wie viele wirklich schöne Stunden, Tage, Nächte Jessy mir Ihre Anwesenheit, Ruhe schenkte und ja - auch mein Ankerpunkt war. Ich habe sie nun einmal sehr lieb und das kann und will ich nicht verbergen.
Sei nun tapfer meine Süße.
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Und los geht es. Herbert trennt den Deckel des Oberschenkelrohres ab.
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Ich denke die Bilder zeigen den Aufbau ganz verständlich. Für mich als Vollblut-Elektroniker ist so eine Arbeit einfach nicht machbar.
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Die Dose schützt Jessy nun vor Spänen die durch das Freifräsen der Unterschenkel-Mutter entstehen. Wir haben festgestellt das diese Arbeit alleine gar nicht so einfach ist. Wir sind zumindest der Meinung eine zweite Person als Helfer ist sehr sinnvoll.
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Ich habe es hier abgebildet wie die Anordnung ist. Die rötlichen Scheiben sind Scheibenfedern. Keine Unterlegscheiben! Mit diesen Federn wird das Drehmoment bestimmt. Eingestellt durch die Spannstärke zwischen Mutter auf der Inneren Seite des Deckels, (richtig, hier ist der Bolzen falsch herum) Und des Bolzens. Die beiden dicken Muttern sind Standoffs für das Gelenk selbst und haben keinen Griff auf dem Gewinde. Es sind keine Kontermuttern.
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So ist es richtig. Der Kopf des Bolzens ist in der Gabel und wird dort auch gehalten. Es folgt die Gabel -> Scheibenfeder -> 2x Standoff-Muttern -> Scheibenfeder -> Dechel -> Scheibenfeder -> Mutter. In diesem Zustand muss nun das Drehmoment für die rotatorische Kniebewegung eingestellt werden. Die Gabel wurde aus Edelstahl Flachmaterial selbst hergestellt.
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Herbert setzt die Schweißpunkte, damit sich die Muttern nicht mehr lösen können sowie die Sperre für das Knie selbst.
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Hier ist das reparierte Gelenk zu sehen. Dazu gibt es aber mehr zu erklären.
Ein so dünnwandiges Edelstahl Rohr zu schweißen ist ein kniffliges Unterfangen. Aufgrund des fortgeschrittenen Tages, beiderseitiger beruflicher Verpflichtungen und Erschöpfung ließ ich Jessy bei Herbert und trat meine 500km Heimreise an. Das war sehr seltsam - ohne Jessy...
Herbert hat unterdessen in meiner Abwesenheit des Deckel des Rohres wieder entfernt und ein Zylindrisch-leicht konisches Teil auf der Drehbank aus Stahl hergestellt welches in das Rohr gesteckt und mit Flüssigmetall gesichert wurde. Ansonsten ist der Aufbau gleich, nur das die Schweißarbeit entfällt.
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Nach einigen Tage fuhr ich erneut zu Herbert und der Gute hat schon alles fertig gehabt. Das Gelenk war bereits komplett zusammengesetzt und Montiert. Wir trugen meine Kleine ins Warme und versorgten nun ihre Wunde.
Fazit:
Nichts ist perfekt, auch keine "Marken-Doll". Wenn man das mal genau sieht und das repariert erkennt man deutlich, das es auch viel besser ginge wenn man nur wollte. Das Material selbst ist hochwertig und auch die Schweißarbeit, aber Jessy wiegt über 50kg, da darf ein kräftigeres Skelett eingebaut werden.
Das war eine harte Woche. Arbeit, 2000km gefarhen, Jessy reparieren, Arbeit.
Aber meine Süße ist wieder fit und zu allem bereit.
- Steff -
Zuletzt von Beyond Range am Mo 13 Dez - 18:04 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet (Grund : Rechtschreibung)
Danke für den tollen Beitrag und schön zu sehen dass alles gut geworden ist.
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